Tümpelaquarium anlegen?

[rekuwi]

Liebes Forum,

ich bin dabei mir ein Tümpelaquarium anzulegen. (Bin leider nicht mehr gut zu Fuß und möchte darin evtl. gefundene Proben weiter"züchten").
Ein hohes Einmachglas habe ich schon mit Regenwasser füllen können. Würdet ihr ein Sand- oder ein Kiesbett als Grundlage reintun? Moorproben habe ich hier in der Gegend leider keine, es kommen nur der Main, der Rhein oder Zierteiche in der Stadt in Frage die mir Proben liefern können.

Fragende Grüße
Regi

[Monsti]

Liebe Regi,

bei zusammengemischten Proben ist sauberes Regenwasser sicher das Beste, was Du den Organismen antun kannst. Besser als ein hohes Einmach-Glas wäre anfangs allerdings ein Gefäß mit weiter Öffnung, damit die Organismen viel Sauerstoff bekommen, bis sie soweit gediehen sind, dass sie selbst genug davon produzieren. Als Grundlage würde ich allerlei Detritus und Sedimente aus den Fundgebieten mitnehmen und als Basis ins Glas geben.

Im Prinzip möchtest Du ja so etwas wie einen Miniaturteich haben, oder? Dieser funktioniert genauso wie ein größerer Teich. Das ökologische Gleichgewicht ist aber wesentlich schwieriger zu halten und muss deshalb ständig beobachtet werden.

Ich hatte mal ein Minibiotop in einer Glasschüssel zur Aufzucht von drei Fröschen, das die ganze Zeit über stabil war. Hier die Doku dazu --> http://almgarten.de.tl/Vom-Laich-zum-Fr ... Teil-1.htm

Herzliche Grüße
Angie

[rekuwi]

Liebe Angie,

Deinen Rat befolgend habe ich doch eine Glasschüssel mit dem Regenwasser gefüllt. Als Grund habe ich Sand vom neueingerichteten Spielplatz hier in der Nähe geholt. Werde mir noch eine Wasserpflanze zulegen (Sauerstoffbildung). Das Ganze soll ja auch ein wenig nett aussehen, die Schüssel muß aus Platzgründen im Wohnzimmer stehen. Habe sonst keinen anderen Ort dafür.
Vor etlichen Jahren habe ich schon mal ein großes Aquarium als Tümpel betrieben (80 cm lang). Über mehrere Jahre entwickelte sich die Wasserpest darin prächtig bis zur Blütenbildung. Eingeschleppte Schneckenegel habe dann die kleinen Schnecken ausgerottet und die Wasserpest hatte alles zugewuchert. Das war dann das Ende dieses "Vergnügens".

Herzlliche Grüße
Regi

[Monsti]

Liebe Regi,

es könnte allerdings schwierig werden, in einem Gefäß (egal was für eines) Proben aus Fließgewässern zu deponieren. Was ich in unserem Bächen finde, gedeiht auch nicht in unserem ca. 8 qm großen Gartenteich. Funktionieren könnte es aber mit allem, was Du in strömungsfreien Gewässern findest (z.B. auch im Altarm eines Flusses).

Viel Glück und herzliche Grüße
Angie

[rekuwi]

Liebe Angie,

das ist mir klar. Habe am Rhein und Main je eine Stelle wo ich bei Niedrigwasser Schlammproben holen kann. Die Teiche hier in den Parks werden (leider) jedes Jahr gereinigt. Die Organismen darin sind halt Allerweltsgeschöpfe.
Heute wollte ich eine kleine Wasserpest kaufen. Fand in drei großen Geschäften keine einzige! Alle gerade ausverkauft. :(

Herzlliche Grüße
Regi

[rekuwi]

Ihr Lieben,

so schaut es jetzt aus:





Ich habe doch das alte hohe Einmachglas genommen weil eine kleine Wasserpflanze besser reinpaßte. Es verdunstet auch nicht soviel Wasser wie in einer größeren Schüssel und ich kann bei Bedarf mit Regenwasser auffüllen. Bin gespannt was ich demnächst darin finden werde.

Herzliche Grüße
Regi

[Monsti]

Liebe Regi,

auf alle Fälle sieht Dein Mini-Aquarium schon mal sehr attraktiv aus. An Deiner Stelle würde ich es oft ins halbschattige Freie stellen. Viel Erfolg wünsche ich Dir!

Herzliche Grüße
Angie

[Lupo]

Hallo, Regi.

Sieht gut aus, Dein Aquarium. Du solltest allerdings regelmäßig den Bestand an "Entengrütze" ausdünnen und die Bildung einer Kamhaut verhindern.

Schönen Abend noch.

Holger

[Monsti]

Hallo Holger,

da Regis Tümpelaquarium ja seitlich genug Licht erhält, halte ich die Dezimierung der Wasserlinsen für nicht erforderlich. Ich würde lediglich die abgestorbenen Pflänzchen entfernen.

Warum soll die (milde) Bildung einer Kamhaut verhindert werden?

Viele Grüße
Angie

[Monsti]

Servus Regi,

was macht denn Dein kleines Aquarium inzwischen? Ich fände es spannend, etwas über die Entwicklung zu erfahren!

Liebe Grüße
Angie

[rekuwi]

Liebe Angie,

die Wasserpflanze ist schon ein Stück über den Rand gewachsen. Die Algen haben den Boden erobert und machen sich breit. Habe die Tage einen Teil-Wasseraustausch vorgenommen und dabei mit einem Saugrohr versucht Algen zu entfernen. Hat auch geklappt, sind aber noch zu viele drin, auch Zersetzungsprozesse finden statt. Das ganze ist halt ein Experiment. Ein 1 m Becken das ich vor vielen Jahren mal so betrieben habe war ein größerer Erfolg, die Wasserpest blühte sogar. Heute könnte ich ein so großes Aquarium nicht mehr händeln und den Platz dafür habe ich mit anderen Dingen vollgestellt.

Herzliche Grüße
Regi

[Monsti]

Liebe Regi,

in einem so kleinen "Biotop", in dem kein natürlicher Wasseraustausch stattfindet, wirst Du kaum umhinkommen, das Gefäß regelmäßig von unerwünschtem Bewuchs zu befreien, einen Teil des Wassers abzusaugen und frisches Wasser hinzuzufügen. Untersuchst Du auch die entfernten Algen? Das würde ich nämlich auf jeden Fall tun. Zeig' doch mal Fotos davon bzw. von anderen Organismen, die Du in Deinem kleinen Aquarium findest.

Herzliche Grüße
Angie

[liftboy]

Hallo Angie, hallo liebe Regi,

ich habe mir bei Ikea viereckige Blumenvasen besorgt, da geht ca. ein halber Liter rein.
Darin heb ich meine Kulturen auf (schattiges Südfenster).
Es ist interessant, wie unterschiedlich sich die einzelnen Kulturen weiterentwickeln, es geht dann imme ein bischen in Richtung Monokultur; umgekippt ist mir aber noch nichts (weder das Glas, noch die Kultur).
So siehts aus:



Wenn ich mehr Zeit finde werd ich mal Beispiele von jeder Kultur einstellen.

Viele Grüße
Wolfgang

[Monsti]

Hallo Wolfgang,

meine Mini-Aquarien sind stinknormale Marmeladen- oder Sugogläser, die bei mir ebenfalls an einem durch eine Fichte beschatteten Südfenster stehen. So sieht das bei mir aus:



Die Deckel liegen den Gläsern nur locker auf, so dass etwas Luft in die Proben gelangt, aber kaum etwas verdunstet. Ab und zu fülle ich mit etwas Regenwasser auf. Aktuell stehen vor dem Fenster 34 Probengläser, in unserem Hauswirtschaftsraum (Westfenster) auch nochmals 9 Gläser. Die meisten Proben sind mindestens 6-7 Monate intakt, manche halten sich sogar 2-3 Jahre. Während des Winters habe ich also niemals Not ...

Herzliche Grüße
Angie