Plationus patulus - mal etwas anders
Verfasst: 12. September 2016, 17:19
Liebe Rädertierkenner,
inspiriert durch Martins schönen Fund von Platyias quadricornis und Richards und Angies Ergänzungen habe ich mich daran erinnert, dass ich noch alte Dauerpräparate zahlreicher Rotatorien habe, die ich vor Jahren mal hergestellt hatte. Es ging uns damals mehr um die Darstellung des Räderorgans der Rädertiere im Rasterelektronenmikroskop. Dafür war es wichtig, die Objekte vor der Fixierung möglichst im gestreckten Zustand zu fixieren. Dies bekamen wir mehr oder weniger gut hin, in dem die Rotatorien mit kohlensäurereichem Wasser (Sprudelwasser) betäubt und dann ganz schnell mit einem winzigen Tropfen Osmiumtetroxid, wie es für die Elektronenmikroskopie gebräuchlich ist, abgetötet wurden. Da ich ohnehin schon damals angefangen hatte, nach und nach eine Sammlung mariner Nematoden als Formol-fixierte Glycerin-Dauerpräparate zu erstellen, habe ich einige Rädertiere ebenfalls so verarbeitet. Dies funktionierte besonders bei loricaten, also den gepanzerten Arten, sehr gut. Das Osmiumtetroxid hatte den zusätzlichen Vorteil, dass die inneren Organsysteme in differenzierter Abstufung bräunlich kontrastiert und damit besser sichtbar wurden. Insbesondere Kerne treten deutlich hervor.
Martin hatte in seinem Beitrag die zu P. quadricornis nahe verwandte Art Plationus patulus schon erwähnt. Ich zeige sie im Folgenden mit einigen Abbildungen als fixiertes Exemplar in einem ca. 6 Jahre alten Dauerpräparat.
Schön erkennbar sind die frontalen und caudalen Dornen des ausgeprägten Rumpfpanzers sowie die runde Austrittstelle des Fußes durch den Panzer. In der linken Abbildung liegt die Schärfe teilweise auf den Ornamenten des Panzers, rechts mehr in der Ebene der inneren Organsysteme. Markant treten die Hartteile des Mastax sowie die rundlichen Magendrüsen hervor.
Bei höherer Vergrößerung bekommt man einen Eindruck von der Komplexität des aus mehreren bewimperten Lappen aufgebauten Räderorgans (links). Quergestreifte Retraktormuskeln ziehen das Räderorgan bei Störung in den Rumpfpanzer zurück. Das Dauerpräparat macht es möglich: scharfe Abbildung der Cilien bei 1/30 sek. Belichtungszeit. Rechts noch einmal in höherer Vergrößerung der Fuß mit Zehen, der von zwei Caudaldornen flankiert wird.
Abschließend die dorso-ventral stärker abgeflachte Platyias quadricornis, die Martin schon gezeigt hatte, diesmal jedoch fixiert im Dauerpräparat (links Ventralansicht, rechts Dorsalansicht – das Exemplar liegt im Präparat mit der Ventralseite zum Objektiv).
Alle Fotos am Zeiss Axioplan im DIK, Objektive Plan Neofluar 20/0,50 und 40/0,75, 2x Sigma Apo Telekonverter und Canon EOS 700D.
Viele Grüße
Ole
inspiriert durch Martins schönen Fund von Platyias quadricornis und Richards und Angies Ergänzungen habe ich mich daran erinnert, dass ich noch alte Dauerpräparate zahlreicher Rotatorien habe, die ich vor Jahren mal hergestellt hatte. Es ging uns damals mehr um die Darstellung des Räderorgans der Rädertiere im Rasterelektronenmikroskop. Dafür war es wichtig, die Objekte vor der Fixierung möglichst im gestreckten Zustand zu fixieren. Dies bekamen wir mehr oder weniger gut hin, in dem die Rotatorien mit kohlensäurereichem Wasser (Sprudelwasser) betäubt und dann ganz schnell mit einem winzigen Tropfen Osmiumtetroxid, wie es für die Elektronenmikroskopie gebräuchlich ist, abgetötet wurden. Da ich ohnehin schon damals angefangen hatte, nach und nach eine Sammlung mariner Nematoden als Formol-fixierte Glycerin-Dauerpräparate zu erstellen, habe ich einige Rädertiere ebenfalls so verarbeitet. Dies funktionierte besonders bei loricaten, also den gepanzerten Arten, sehr gut. Das Osmiumtetroxid hatte den zusätzlichen Vorteil, dass die inneren Organsysteme in differenzierter Abstufung bräunlich kontrastiert und damit besser sichtbar wurden. Insbesondere Kerne treten deutlich hervor.
Martin hatte in seinem Beitrag die zu P. quadricornis nahe verwandte Art Plationus patulus schon erwähnt. Ich zeige sie im Folgenden mit einigen Abbildungen als fixiertes Exemplar in einem ca. 6 Jahre alten Dauerpräparat.
Schön erkennbar sind die frontalen und caudalen Dornen des ausgeprägten Rumpfpanzers sowie die runde Austrittstelle des Fußes durch den Panzer. In der linken Abbildung liegt die Schärfe teilweise auf den Ornamenten des Panzers, rechts mehr in der Ebene der inneren Organsysteme. Markant treten die Hartteile des Mastax sowie die rundlichen Magendrüsen hervor.
Bei höherer Vergrößerung bekommt man einen Eindruck von der Komplexität des aus mehreren bewimperten Lappen aufgebauten Räderorgans (links). Quergestreifte Retraktormuskeln ziehen das Räderorgan bei Störung in den Rumpfpanzer zurück. Das Dauerpräparat macht es möglich: scharfe Abbildung der Cilien bei 1/30 sek. Belichtungszeit. Rechts noch einmal in höherer Vergrößerung der Fuß mit Zehen, der von zwei Caudaldornen flankiert wird.
Abschließend die dorso-ventral stärker abgeflachte Platyias quadricornis, die Martin schon gezeigt hatte, diesmal jedoch fixiert im Dauerpräparat (links Ventralansicht, rechts Dorsalansicht – das Exemplar liegt im Präparat mit der Ventralseite zum Objektiv).
Alle Fotos am Zeiss Axioplan im DIK, Objektive Plan Neofluar 20/0,50 und 40/0,75, 2x Sigma Apo Telekonverter und Canon EOS 700D.
Viele Grüße
Ole