Trinotubus, Bildfehler durch Deckenbeleuchtung
Verfasst: 13. Oktober 2016, 12:30
Geehrtes Forum,
vielfach wird zur Adaption einer Kamera am Mikroskop ein sog. Trinotubus eingesetzt.
(Trinotubus an einem PZO-Mikroskop)
Die Aufteilung des Strahlengangs ist einerseits eine echte Hilfe beim Mikroskopieren, kann aber auch Quelle von schwer lokalisierbaren Bildfehlern und Störungen der Kamerafunktion sein. Bei der Bearbeitung meiner Fotos sind mir immer wieder seltsame Steifen und teilweise drastische Fehlbelichtungen aufgefallen (=> http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=23&t=497), deren Ursache sich trotz intensiver Überprüfung der technischen Ausrüstung zunächst nicht ermitteln lies.
Betrachtet man ein Objektmikrometer unter dem Mikroskop erhält man „erwartungsgemäß“ in etwa folgendes Bild:
(Objektmikrometer, Objektiv 40x, DIC, „unbearbeitetes“ Foto)
Leider zeigten meine Fotos, bei einwandfreiem visuellem Beobachtungs-Bild am Mikroskop, sporadisch Lichtreflexe:
(Objektmikrometer mit Bildstörung , Objektiv 40x, DIC, „unbearbeitetes“ Foto)
Als Quelle dieses Phänomens habe ich schließlich die Deckenbeleuchtung über dem Mikroskop (zwei Neonröhren) ermittelt. Bei eingeschalteter Beleuchtung wird über die beiden Okulare zur visuellen Beobachtung in „Umkehrung“ des üblichen Weges zusätzliches Licht in den Strahlengang des Mikroskops bzw. der Kamera „eingespiegelt“. Bei klassischer Arbeitsweise schatten die Augen des Betrachters die Okulare nahezu vollständig ab, aber durch moderne Techniken wie „live-view“ und „remote“ fällt dieser Lichtschutz zum Auslösezeitpunkt (Blick auf den Kontrollmonitor) ganz oder teilweise weg. Da das Ausmaß der im Foto erkennbaren Störwirkung von der Helligkeit der Raumbeleuchtung und der Lichtmenge im Zwischenbild des Mikroskops abhängt, habe ich für die Dokumentation oben die Mikroskopbeleuchtung stark heruntergeregelt. Das Problem tritt in der Praxis vor allem dann in Erscheinung, wenn man "lichtschluckende" Kontrastverfahren wie DIC einsetzt, aber zur Demonstration des Effektes genügt es, eine LED Taschenlampe vor eines der Okulare zu halten:
(Objektmikrometer mit Bildstörung , Objektiv 40x, Hellfeld, Lichtquelle vor Okular, „unbearbeitetes“ Foto)
Beste Grüße
Richard
vielfach wird zur Adaption einer Kamera am Mikroskop ein sog. Trinotubus eingesetzt.
(Trinotubus an einem PZO-Mikroskop)
Die Aufteilung des Strahlengangs ist einerseits eine echte Hilfe beim Mikroskopieren, kann aber auch Quelle von schwer lokalisierbaren Bildfehlern und Störungen der Kamerafunktion sein. Bei der Bearbeitung meiner Fotos sind mir immer wieder seltsame Steifen und teilweise drastische Fehlbelichtungen aufgefallen (=> http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=23&t=497), deren Ursache sich trotz intensiver Überprüfung der technischen Ausrüstung zunächst nicht ermitteln lies.
Betrachtet man ein Objektmikrometer unter dem Mikroskop erhält man „erwartungsgemäß“ in etwa folgendes Bild:
(Objektmikrometer, Objektiv 40x, DIC, „unbearbeitetes“ Foto)
Leider zeigten meine Fotos, bei einwandfreiem visuellem Beobachtungs-Bild am Mikroskop, sporadisch Lichtreflexe:
(Objektmikrometer mit Bildstörung , Objektiv 40x, DIC, „unbearbeitetes“ Foto)
Als Quelle dieses Phänomens habe ich schließlich die Deckenbeleuchtung über dem Mikroskop (zwei Neonröhren) ermittelt. Bei eingeschalteter Beleuchtung wird über die beiden Okulare zur visuellen Beobachtung in „Umkehrung“ des üblichen Weges zusätzliches Licht in den Strahlengang des Mikroskops bzw. der Kamera „eingespiegelt“. Bei klassischer Arbeitsweise schatten die Augen des Betrachters die Okulare nahezu vollständig ab, aber durch moderne Techniken wie „live-view“ und „remote“ fällt dieser Lichtschutz zum Auslösezeitpunkt (Blick auf den Kontrollmonitor) ganz oder teilweise weg. Da das Ausmaß der im Foto erkennbaren Störwirkung von der Helligkeit der Raumbeleuchtung und der Lichtmenge im Zwischenbild des Mikroskops abhängt, habe ich für die Dokumentation oben die Mikroskopbeleuchtung stark heruntergeregelt. Das Problem tritt in der Praxis vor allem dann in Erscheinung, wenn man "lichtschluckende" Kontrastverfahren wie DIC einsetzt, aber zur Demonstration des Effektes genügt es, eine LED Taschenlampe vor eines der Okulare zu halten:
(Objektmikrometer mit Bildstörung , Objektiv 40x, Hellfeld, Lichtquelle vor Okular, „unbearbeitetes“ Foto)
Beste Grüße
Richard