Haematococcus pluvialis, Blutregenalge
Verfasst: 22. Dezember 2016, 17:43
Hallo liebe Foristen,
anbei einiger Fotos von Haematococcus pluvalis, der Blutregenalge. Nichts spektakuläres bzw. Neues, aber doch immer wieder schön anzuschauen?
Die Fotos entstanden im Sommer 2016, ich hatte einige der roten Haematosporen in einen Erlenmeyerkolben überführt und ab und an den Fortgang der Kultur mit gelegentlichen Fotoaufnahmen dokumentiert. Der Ansatz entwickelte sich zögerlich, nachem ich Stickstoffdünger zugesetzt hatte, wurde die Blutregenalge allmählich von anderen Algen verdrängt.
Mich würde interessieren, ob jemand hier im Forum andere Entwicklungsstadien von Haematococcus pluvalis dokumentieren konnte? Ich habe z.B. nirgends Fotos der Mikrozoosporen gefunden. Bei der Recherche bin ich auf den unten geschilderten Zyklus gestoßen, dieser ist sehr komplex und so richtig verstanden habe ich diesen auch nicht :?
In dem Beitrag im Mikrokosmos - siehe Fußnote (1) - wird der Entwicklungszyklus nach ELLIOT wie folgt dargestellt:
"Abb.1: Palmellazustände(a)können durch Teilungen entweder begeißelte Zellen (h) oder wieder Palmellazellen bilden. Die sogebildeten Palmellazustände (g) wachsen zur „erwachsenen“ Form heran (a) und der Kreislauf kann von neuem beginnen. Wenn jedoch begeißelte Zellen gebildet werden, setzt sich der Kreislauf mit der Bildung von jungen Makrozoosporen (f) fort, die bald zu normalen Makrozoosporen (e) werden. Periodisch verlieren diese Makrozoosporen ihre Geißeln und gehen in eine palmella-artige Form (a) über, obgleich ihre Ähnlichkeit nur äußerlich ist. Aus diesem Zustand werden junge Makrozoosporen (f) gebildet und der Kreislauf wiederholt sich bis ins Unendliche. Haematocysten (b) können aus Makrozoosporen (e) gebildet werden, obwohl der übliche Vorgang zur Bildung von Palmellen führt (a). Unter gewissen Bedingungen werden aus roten Cysten Mikrozoosporen (c) gebildet, dies sich bald in junge palmella-artige Zustände (d) verwandeln. Diese entwickeln sich entweder zu Makrozoosporen (e) oder werden zu Palmella Zuständen (a). In beiden Fällen beginnt der Kreislauf von hier aus in der üblichen Weise. NachELLIOT."
Nachfolgend meine Fotos:
Dickwandige, unbegeisselte und rot eingefärbte Aplanospore. Das rote, cytoplasmatische Carotinoid Astaxanthin überlagert vorhanden Strukturen. Je nach Fokus war der Kern auch in der hier gezeigten Aplanospore zu erkennen (Foto mitte/rechts). Handelt es sich eventuell um den Entwicklungszustand "(d) - junger palmella-artiger Zustand"?
Nach 14 Tagen: grüne, begeißelte Form, vermutlich "Makrozoosporen (e)". Daneben Zwischenstadien mit mehr oder weniger ausgeprägter Gallerthüllen.
Legende zu dem Fotos unten:
F Glagellum, G Gallerthülle, P Pyrenoid, PF Plasmafortsätze, N Nukleus/Kern, S Stigma (Augenfleck)
Weitere Fotos, diese zeigen verschiedene palmella-artige Zustände. Die Färbungen variieren sehr stark und reichen von Grün, Gelb, Rot bis Braun. Der Anblick im Mikroskop begeistert und verleiteten mich zu zahlreichen Fotos, von denen ich nur einige wenige hier zeigen möchte:
Literatur:
(1) Müller, Justus, Kulturversuche mit Haematococcus pluvialis, Mikrokosmos 43, 225
http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_43_0001.pdf
(2) Aumann, G, Haematococcus pluvialis und das Bamberger Blutbecken. Mikrokosmos 43, 99
http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_43_0001.pdf
Liebe Grüße
Jochen
Edit: 2017-08-10: Photobucket image links repariert.
anbei einiger Fotos von Haematococcus pluvalis, der Blutregenalge. Nichts spektakuläres bzw. Neues, aber doch immer wieder schön anzuschauen?
Die Fotos entstanden im Sommer 2016, ich hatte einige der roten Haematosporen in einen Erlenmeyerkolben überführt und ab und an den Fortgang der Kultur mit gelegentlichen Fotoaufnahmen dokumentiert. Der Ansatz entwickelte sich zögerlich, nachem ich Stickstoffdünger zugesetzt hatte, wurde die Blutregenalge allmählich von anderen Algen verdrängt.
Mich würde interessieren, ob jemand hier im Forum andere Entwicklungsstadien von Haematococcus pluvalis dokumentieren konnte? Ich habe z.B. nirgends Fotos der Mikrozoosporen gefunden. Bei der Recherche bin ich auf den unten geschilderten Zyklus gestoßen, dieser ist sehr komplex und so richtig verstanden habe ich diesen auch nicht :?
In dem Beitrag im Mikrokosmos - siehe Fußnote (1) - wird der Entwicklungszyklus nach ELLIOT wie folgt dargestellt:
"Abb.1: Palmellazustände(a)können durch Teilungen entweder begeißelte Zellen (h) oder wieder Palmellazellen bilden. Die sogebildeten Palmellazustände (g) wachsen zur „erwachsenen“ Form heran (a) und der Kreislauf kann von neuem beginnen. Wenn jedoch begeißelte Zellen gebildet werden, setzt sich der Kreislauf mit der Bildung von jungen Makrozoosporen (f) fort, die bald zu normalen Makrozoosporen (e) werden. Periodisch verlieren diese Makrozoosporen ihre Geißeln und gehen in eine palmella-artige Form (a) über, obgleich ihre Ähnlichkeit nur äußerlich ist. Aus diesem Zustand werden junge Makrozoosporen (f) gebildet und der Kreislauf wiederholt sich bis ins Unendliche. Haematocysten (b) können aus Makrozoosporen (e) gebildet werden, obwohl der übliche Vorgang zur Bildung von Palmellen führt (a). Unter gewissen Bedingungen werden aus roten Cysten Mikrozoosporen (c) gebildet, dies sich bald in junge palmella-artige Zustände (d) verwandeln. Diese entwickeln sich entweder zu Makrozoosporen (e) oder werden zu Palmella Zuständen (a). In beiden Fällen beginnt der Kreislauf von hier aus in der üblichen Weise. NachELLIOT."
Nachfolgend meine Fotos:
Dickwandige, unbegeisselte und rot eingefärbte Aplanospore. Das rote, cytoplasmatische Carotinoid Astaxanthin überlagert vorhanden Strukturen. Je nach Fokus war der Kern auch in der hier gezeigten Aplanospore zu erkennen (Foto mitte/rechts). Handelt es sich eventuell um den Entwicklungszustand "(d) - junger palmella-artiger Zustand"?
Nach 14 Tagen: grüne, begeißelte Form, vermutlich "Makrozoosporen (e)". Daneben Zwischenstadien mit mehr oder weniger ausgeprägter Gallerthüllen.
Legende zu dem Fotos unten:
F Glagellum, G Gallerthülle, P Pyrenoid, PF Plasmafortsätze, N Nukleus/Kern, S Stigma (Augenfleck)
Weitere Fotos, diese zeigen verschiedene palmella-artige Zustände. Die Färbungen variieren sehr stark und reichen von Grün, Gelb, Rot bis Braun. Der Anblick im Mikroskop begeistert und verleiteten mich zu zahlreichen Fotos, von denen ich nur einige wenige hier zeigen möchte:
Literatur:
(1) Müller, Justus, Kulturversuche mit Haematococcus pluvialis, Mikrokosmos 43, 225
http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_43_0001.pdf
(2) Aumann, G, Haematococcus pluvialis und das Bamberger Blutbecken. Mikrokosmos 43, 99
http://www.zobodat.at/pdf/Mikrokosmos_43_0001.pdf
Liebe Grüße
Jochen
Edit: 2017-08-10: Photobucket image links repariert.