Eisenbakterien (Leptothrix sp. (ochracea))
Verfasst: 10. November 2015, 21:01
Liebe Tümpler,
bei der von Angie beschriebenen Exkursion zum Moor am Roßberg (Hochfilzen, Tirol)
-->(http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=41&t=118).
konnten wir an einigen Stellen kleine Rinnsale und Quellen mit intensiv rotbrauner Färbung beobachten.
Das Wasser dieser Quelle hat einen pH-Wert von 6,2 und einen relativ geringen Leitwert von 45µS, ein möglicher Hinweis darauf, dass an der Bildung des watteähnlichen Belages Mikroorganismen beteiligt sein könnten. Ein erster Blick durchs Mikroskop zeigt eine bräunliche, amorphe Masse, die von zahlreichen feinen Fädchen durchsetzt ist (Bild unten).
Die wenige µm breiten Fäden erinnern im Phako an eingerollte „Zimtstangen“. Geißeln oder andere Zellstrukturen sind nicht darstellbar.
Da „farbintensive“ Lebensformen wie Diatomeen oder Algen in der Probe fehlen, habe ich einen modifizierten Eisennachweis mit gelbem Blutlaugensalz durchgeführt. In einem Hohlschliffobjektträger habe ich Probenmaterial mit einigen Kristallen des Reagenz versetzt und mit einem Tropfen Essigsäure leicht angesäuert. Der Chemikalienzusatz führte zu einer Trennung der flockigen organischen Probenbestandteile von den reichlich vorhandenen Quarzkörnern.
Unter dem Mikroskop ergab sich nun folgendes Bild:
(Anorganische Phase, Quarzsand (?), Bild oben)
(Organische Phase, Bild oben.)
Ich habe meine Beobachtungen mit Beschreibungen im Internet verglichen, komme aber hinsichtlich der Interpretation teilweise zu anderen Resultaten.
-Die „Zimtstangenröhrchen“ sind nicht die Bakterien selbst, sondern eine „Hülle“, die von den Bakterien gebildet wird.
(Leere, von den Bakterienzellen gebildete Röhren, Bild oben.)
(Leptothrix sp., Einzelzellen in Röhre, Bild oben)
-Die Bakterienzellen können die Röhre verlassen
(Leptothrix sp., Einzelzelle verlässt Röhre, Bild oben)
Beste Grüße
Richard
bei der von Angie beschriebenen Exkursion zum Moor am Roßberg (Hochfilzen, Tirol)
-->(http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=41&t=118).
konnten wir an einigen Stellen kleine Rinnsale und Quellen mit intensiv rotbrauner Färbung beobachten.
Das Wasser dieser Quelle hat einen pH-Wert von 6,2 und einen relativ geringen Leitwert von 45µS, ein möglicher Hinweis darauf, dass an der Bildung des watteähnlichen Belages Mikroorganismen beteiligt sein könnten. Ein erster Blick durchs Mikroskop zeigt eine bräunliche, amorphe Masse, die von zahlreichen feinen Fädchen durchsetzt ist (Bild unten).
Die wenige µm breiten Fäden erinnern im Phako an eingerollte „Zimtstangen“. Geißeln oder andere Zellstrukturen sind nicht darstellbar.
Da „farbintensive“ Lebensformen wie Diatomeen oder Algen in der Probe fehlen, habe ich einen modifizierten Eisennachweis mit gelbem Blutlaugensalz durchgeführt. In einem Hohlschliffobjektträger habe ich Probenmaterial mit einigen Kristallen des Reagenz versetzt und mit einem Tropfen Essigsäure leicht angesäuert. Der Chemikalienzusatz führte zu einer Trennung der flockigen organischen Probenbestandteile von den reichlich vorhandenen Quarzkörnern.
Unter dem Mikroskop ergab sich nun folgendes Bild:
(Anorganische Phase, Quarzsand (?), Bild oben)
(Organische Phase, Bild oben.)
Ich habe meine Beobachtungen mit Beschreibungen im Internet verglichen, komme aber hinsichtlich der Interpretation teilweise zu anderen Resultaten.
-Die „Zimtstangenröhrchen“ sind nicht die Bakterien selbst, sondern eine „Hülle“, die von den Bakterien gebildet wird.
(Leere, von den Bakterienzellen gebildete Röhren, Bild oben.)
(Leptothrix sp., Einzelzellen in Röhre, Bild oben)
-Die Bakterienzellen können die Röhre verlassen
(Leptothrix sp., Einzelzelle verlässt Röhre, Bild oben)
Beste Grüße
Richard