Erstnachweis fossiler Ciliaten in den Kalkablagerungen der Eifel
Verfasst: 1. April 2023, 09:46
Liebe Tümpler,
nach einigem Pröbeln mit den Methoden der Versilberung der Ciliaten (einzellige Wimpertiere) ist es mir gelungen die Methode der trockenen Versilberung in einer Modifikation zur Oberflächenversilberung von Gesteins-Dünnschliffen anzuwenden. Es gibt viele Ideen in der Amateurmikroskopie Dünnschliffe mit handelsüblichem Gerät anzufertigen, und dünne Steinschnitte auf die Normdicke von 30 µm zu schleifen (Bild 1). Es würde zu weit führen diese Methode hier im Forum darzustellen. Ich sammelte einige Kalkbrocken, die sich als Oberflächengestein in den Feldern meiner Region zahlreich finden. Die Kalkmulden der Eifel sind eine Hinterlassenschaft des Meeres, das vor etwa 360 Millionen Jahren hier Korallenriffe ablagerte. Durch die Hebung der Oberfläche ist die Eifelregion heute eine gefaltete Festlandstruktur mit vulkanischer Aktivität.
Im Hellfeld ergibt das Gestein wenig Information, außer dass es für den Mineralogen interessant wäre die Zusammensetzung der Kalksteine zu bestimmen (Bild 2). Natürlich ergibt das Gestein mit dem Polarisationsmikroskop für den Mineralogen interessante und auch ästhetische farbige Bilder (Bild 3). Viel interessanter sind die versilberten Oberflächen einiger der Proben, die ich über einen Zeitraum der letzten 9 Monate sammelte. In der Tat finden sich nicht näher bestimmbare Ciliaten, deren Gattung ich leider bislang nicht eingrenzen konnte (Bild 4). Zum Vergleich möchte ich einige Abbildungen aus der Literatur zeigen, die in einer Veröffentlichung von Fernandez-Galiano (1976) gezeigt wurden (Bild 5). Vermutlich handelt es sich um Salzwasserciliaten aus grauer Vorzeit. Für die vergleichende Bestimmung wird man daher eher heutige marine Arten heranziehen müssen.
Viel Freude beim Betrachten!
Thilo
Literatur:
Fernandez-Galiano, D. (1976). Silver impregnation of ciliated protozoa: procedure yielding good results with the pyridinated silver carbonate method. Transactions of the American Microscopical Society, 557-560.
Bild 1: Einer der untersuchten Dünnschliffe der gefundenen Kalkablagerungen. Bild 2: Hellfeldaufnahme eines unbehandelten Dünnschliffs. Bild 3: Der selbe Dünnschliff unter dem Polarisationsmikroskop. Bild 4: Ein oberflächenversilberter Dünnschliff mit einer fossilen Art eines Wimpertieres. Bild 5: Vergleichsaufnahmen aus Fernandez-Galiano (1976).
nach einigem Pröbeln mit den Methoden der Versilberung der Ciliaten (einzellige Wimpertiere) ist es mir gelungen die Methode der trockenen Versilberung in einer Modifikation zur Oberflächenversilberung von Gesteins-Dünnschliffen anzuwenden. Es gibt viele Ideen in der Amateurmikroskopie Dünnschliffe mit handelsüblichem Gerät anzufertigen, und dünne Steinschnitte auf die Normdicke von 30 µm zu schleifen (Bild 1). Es würde zu weit führen diese Methode hier im Forum darzustellen. Ich sammelte einige Kalkbrocken, die sich als Oberflächengestein in den Feldern meiner Region zahlreich finden. Die Kalkmulden der Eifel sind eine Hinterlassenschaft des Meeres, das vor etwa 360 Millionen Jahren hier Korallenriffe ablagerte. Durch die Hebung der Oberfläche ist die Eifelregion heute eine gefaltete Festlandstruktur mit vulkanischer Aktivität.
Im Hellfeld ergibt das Gestein wenig Information, außer dass es für den Mineralogen interessant wäre die Zusammensetzung der Kalksteine zu bestimmen (Bild 2). Natürlich ergibt das Gestein mit dem Polarisationsmikroskop für den Mineralogen interessante und auch ästhetische farbige Bilder (Bild 3). Viel interessanter sind die versilberten Oberflächen einiger der Proben, die ich über einen Zeitraum der letzten 9 Monate sammelte. In der Tat finden sich nicht näher bestimmbare Ciliaten, deren Gattung ich leider bislang nicht eingrenzen konnte (Bild 4). Zum Vergleich möchte ich einige Abbildungen aus der Literatur zeigen, die in einer Veröffentlichung von Fernandez-Galiano (1976) gezeigt wurden (Bild 5). Vermutlich handelt es sich um Salzwasserciliaten aus grauer Vorzeit. Für die vergleichende Bestimmung wird man daher eher heutige marine Arten heranziehen müssen.
Viel Freude beim Betrachten!
Thilo
Literatur:
Fernandez-Galiano, D. (1976). Silver impregnation of ciliated protozoa: procedure yielding good results with the pyridinated silver carbonate method. Transactions of the American Microscopical Society, 557-560.
Bild 1: Einer der untersuchten Dünnschliffe der gefundenen Kalkablagerungen. Bild 2: Hellfeldaufnahme eines unbehandelten Dünnschliffs. Bild 3: Der selbe Dünnschliff unter dem Polarisationsmikroskop. Bild 4: Ein oberflächenversilberter Dünnschliff mit einer fossilen Art eines Wimpertieres. Bild 5: Vergleichsaufnahmen aus Fernandez-Galiano (1976).