Polyplacocystis (Raphidiophrys) ambigua
Verfasst: 1. September 2017, 21:03
Liebe Kollegen,
in den letzten Wochen war ich längere Zeit in der Nähe der deutschen und dänischen Nord- und Ostseeküste und habe zahlreiche Proben aus dem marinen Bereich genommen. Darüber hatte ich unlängst im großen Forum berichtet. In Dänemark konnte ich mich auch auf Süßwasserlebensräume konzentrieren und möchte hier ein "Sonnentier" zeigen, das ich im Plankton des Filsö in der Nähe von Henne Strand an der dänischen Nordseeküste gefunden habe. Mir war nicht bewusst, dass Heliozoen auch im freien Wasser anzutreffen sind, schon das war eine Überraschung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei dem Fund nicht um aufgewirbelte Exemplare aus dem Bodenschlamm handelte, denn die Probe war praktisch detritusfrei und enthielt zahlreiche typische Planktonalgen. Bei der Bestimmung habe ich mich an Eckhards und Steffens Seite (http://www.penard.de/Introduction/index.html) sowie an der Website von Ferry Siemensma (https://www.arcella.nl/) orientiert. Möglicherweise liege ich auch falsch, dann bitte gerne korrigieren.
Hier eine lockere Assoziation zahlreicher Individuen - ob sie eine Fressgemeinschaft bilden, kann ich nicht klar sagen. Durch den Deckglasdruck sind die Zellen aber schon etwas aus ihrer natürlicher Lage zueinander herausgepresst.
Bei höherer Vergrößerung zeigt sich, dass die Schuppen auffallend weit an den Axopodien heraufziehen (Pfeil):
Bei stärker gepressten Exemplaren werden die kontraktilen Vakuolen sichtbar:
Links unten im Bild eine Dictyosphaerium-Kolonie - es handelt sich eindeutig um eine Plankton-Gemeinschaft:
Der Zellkern (Nu) mit irregulärem Nukleolus sitzt exzentrisch in der Zelle:
Der Centroplast (Cp) als Ausgangspunkt der Axonema ist deutlich erkennbar:
Drei Typen von Schuppen konnte ich unterscheiden: Rundlich-elliptische (Typ 1), langgezogen-schiffchenförmige (Typ 2) und nadelförmige (Typ 3), beim Exemplar auf dem zweiten Foto schon arg durch die zahlreichen Bakterien in der Probe maskiert:
Viel Spaß beim Anschauen und beste Grüße
Ole
in den letzten Wochen war ich längere Zeit in der Nähe der deutschen und dänischen Nord- und Ostseeküste und habe zahlreiche Proben aus dem marinen Bereich genommen. Darüber hatte ich unlängst im großen Forum berichtet. In Dänemark konnte ich mich auch auf Süßwasserlebensräume konzentrieren und möchte hier ein "Sonnentier" zeigen, das ich im Plankton des Filsö in der Nähe von Henne Strand an der dänischen Nordseeküste gefunden habe. Mir war nicht bewusst, dass Heliozoen auch im freien Wasser anzutreffen sind, schon das war eine Überraschung. Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich bei dem Fund nicht um aufgewirbelte Exemplare aus dem Bodenschlamm handelte, denn die Probe war praktisch detritusfrei und enthielt zahlreiche typische Planktonalgen. Bei der Bestimmung habe ich mich an Eckhards und Steffens Seite (http://www.penard.de/Introduction/index.html) sowie an der Website von Ferry Siemensma (https://www.arcella.nl/) orientiert. Möglicherweise liege ich auch falsch, dann bitte gerne korrigieren.
Hier eine lockere Assoziation zahlreicher Individuen - ob sie eine Fressgemeinschaft bilden, kann ich nicht klar sagen. Durch den Deckglasdruck sind die Zellen aber schon etwas aus ihrer natürlicher Lage zueinander herausgepresst.
Bei höherer Vergrößerung zeigt sich, dass die Schuppen auffallend weit an den Axopodien heraufziehen (Pfeil):
Bei stärker gepressten Exemplaren werden die kontraktilen Vakuolen sichtbar:
Links unten im Bild eine Dictyosphaerium-Kolonie - es handelt sich eindeutig um eine Plankton-Gemeinschaft:
Der Zellkern (Nu) mit irregulärem Nukleolus sitzt exzentrisch in der Zelle:
Der Centroplast (Cp) als Ausgangspunkt der Axonema ist deutlich erkennbar:
Drei Typen von Schuppen konnte ich unterscheiden: Rundlich-elliptische (Typ 1), langgezogen-schiffchenförmige (Typ 2) und nadelförmige (Typ 3), beim Exemplar auf dem zweiten Foto schon arg durch die zahlreichen Bakterien in der Probe maskiert:
Viel Spaß beim Anschauen und beste Grüße
Ole