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Diaphoropodon mobile

Verfasst: 13. August 2016, 22:28
von Monsti
Hallo zusammen,

heute möchte ich Euch eine recht unscheinbare und deshalb oft übersehene Schalenamöbe mit Filopodien vorstellen, die beim flüchtigen Blick durchs Okular leicht für ein Detritusflöckchen gehalten werden kann:

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Die Größe dieser Amöbe variiert sehr stark. Es gibt winzige Tiere, die nur knapp 30 µm lang sind, andere messen bis zu fast 200 µm. Sicher identifizierbar sind lebende Organismen anhand vieler kurzer Nadeln am Schalenrand.

Ich fand diese Art in nahezu allen Arten von sauberen stehenden Gewässern, besonders häufig findet sie sich in Übergangsmooren.

Weitere Infos und (bessere) Fotos zu dieser Art --> http://www.arcella.nl/diaphoropodon-mobile

Herzliche Grüße
Angie

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 16. Oktober 2016, 19:46
von Monsti
Hallo zusammen,

gestern konnte ich neue, m.E. bessere Fotos dieser Schalenamöbe anfertigen:

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Hier auch noch ein Exemplar im Phasenkontrast:

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Die Nadeln befinden sich ausschließlich am äußeren Rand der Schalen, auch integrierte, weit herausstehende Diatomeen besitzen sie. Keine Ahnung, welche Funktion sie haben ...

Herzliche Gutenachtgrüße
Angie

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 17. Oktober 2016, 16:38
von Nostoc
Liebe Angie,
den "üblichen" Verdächtigen, "Bakterienaufwuchs" schließt Du aus ?

Beste Grüße


Richard

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 17. Oktober 2016, 18:39
von Monsti
Lieber Richard,

ja, Bakterienaufwuchs ist auszuschließen, zumal nur lebende Schalen die typischen Nadeln aufweisen.

Viele Grüße
Angie

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 8. November 2016, 10:18
von Eckhard
Liebe Angie,

Diese Amöbe lebt in einem kleinen Säckchen. Das Säckchen wird mit Detritus bedeckt. Bei den Nadeln handelt es sich um kleine Stäbchen, die nicht mit dem Säckchen verbunden sind. Tatsächlich liegen die meisten Stäbchen tangential und sind im Lichtmikroskop nicht sichtbar. Nur axiale Stäbchen sind im Lichtmikroskop sichtbar. Auf leeren Schalen sind nach einem Weilchen alle Stäbchen tangential liegend, deswegen der Eindruck, nur lebende Exemplare haben die Stäbchen.

Hast Du eine Grössenangabe für die Schalen? Ist D. mobile bei Dir einfach zu finden? Wir bereiten gerade eine Publikation zu dieser Gattung vor, deswegen muss ich mich in diesem Beitrag etwas zurückhalten.

Herzliche Grüße
Eckhard

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 8. November 2016, 11:13
von Monsti
Lieber Eckhard,

vielen Dank für Deine Ergänzung zu den Stäbchen!
Hast Du eine Grössenangabe für die Schalen? Ist D. mobile bei Dir einfach zu finden?
Zur ersten Frage siehe Eingangsbeitrag. :wicked_015: Und ja, D. mobile kommt bei uns recht häufig vor.

Verschneite Grüße aus Tirol
Angie

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 10. November 2016, 16:33
von Eckhard
Liebe Angie,

Du hast eine PN.

Herzliche Grüße
Eckhard

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 19. November 2016, 22:57
von Monsti
Hallo Eckhard,

inzwischen habe ich viele Diaphoropodon vermessen und fand tatsächlich zwei Größengruppen: eine um ca. 30-40 µm Länge und eine zweite mit meist deutlich mehr als 100 µm Länge. Ich finde die beiden Größengruppen auch nie in einer Probe gemeinsam. Insofern wäre es tatsächlich interessant zu wissen, ob sie wirklich einer Art angehören oder eine Unterscheidung von D. mobile und D. archeri gerechtfertigt ist.

Konntest Du in den mitgebrachten Proben etwas finden? Leider konnte ich Dir nur Mischproben liefern. Über ein Echo würde ich mich freuen.

Herzliche Grüße
Angie

Re: Diaphoropodon mobile

Verfasst: 1. Dezember 2016, 21:58
von Eckhard
Hallo Angie,

Zuerst einmal herzlichen Dank für die Proben. Wir haben in den Proben nur eine D. mobile gefunden. Wir haben diese entnommen und in Nährmedium gegeben mit Kieselalgen, sie hat sich aber nicht vermehrt. Das Umpipettieren hat sie anscheinend nicht überlebt.

Herzliche Grüße
Eckhard