Tanz der Vampire --> Vexillifera sp.
Verfasst: 9. April 2016, 21:13
Liebe Tümpler,
Martin zeigt in seinem wunderbaren Beitrag über Arachnidiopsis paradoxa
=> http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=22&t=314
eine Lebensform, die Merkmale von Ciliaten und Amöben in sich vereint.
Dies hat mich an eine Bildsequenz erinnert, die ich von einem für meine Augen kuriosen Lebewesen angefertigt habe,
das ich (näherungsweise) bei den Amöben einordnen würde.
In einer stark verkeimten, „umgestandenen“ Wasserprobe wollte ich Bakterien der Kahmhaut fotografieren, als ich auf
fragliche „Amöbe“ aufmerksam wurde. Der tropfenförmige Korpus hat ca. die Dimension 14x10µm, die „Tentakel“ sind
knapp 30µm lang.
Gerade als ich mich wieder den Bakterien zuwenden wollte, trat eine auffällige Streckung eines der „Tentakel“ ein, die durch
die Annäherung einer zweiten, „kugelförmigen Amöbe“ (ggf. Ruhestadium, Durchmesser ca. 16µm im Folgenden „Objekt“
bzw. „Beute“ genannt) induziert wurde.
Die Amöbe bewegt sich zügig auf das Objekt zu und geht mit diesem in „Tuchfühlung“, wobei es zu einer erneuten
Umformung des „Tentakelapparates“ kommt.
Da das Objekt offenbar in das „Beuteschema“ der Amöbe passte, wird nun eine „Tentakelschlaufe“ eingesetzt, mit der
die Beute umfangen wird.
Die folgenden Bilder haben mich zu dem zugegeben etwas reißerischem Titel meines Beitrages inspiriert.
(Die „Knollen“ an den Pseudopodien treten verstärkt hervor, das Lasso wird vorbereitet)
(Die „Umarmung“ ist abgeschlossen, die Beute liegt in der Schlaufe. Oben ist eine kurze zweite, bereits geschlossene
Schlaufe erkennbar)
(Das Objekt wehrt sich und strebt vom Angreifer weg, das Lasso wird hierbei gedehnt)
(Es liegt nur noch eine Hälfte der Schlaufe am Objekt an. Die Flucht scheint erfolgreich)
(Der Angreifer verkürzt den noch anliegenden Arm, verlängert gleichzeitig ein zweites Pseudopodium und leitet
einen zweiten Angriff ein.)
(Die erneute Umarmung scheitert letztendlich)
(Der Angreifer gibt auf, reduziert die Anzahl der Pseudopodien auf zwei und verhält sich nun mehr passiv)
Der gesamte Vorgang lief relativ zügig ab, zwischen dem ersten und letzten Bild liegen wenige Minuten.
Ich habe zur Klärung der taxonomischen Einordnung einige erfahrene Mikro-Kollegen konsultiert, leider ohne Erfolg!
Die „koordinierte Vorgehensweise“ dieser winzigen, „ primitiven“ Amöbe hat mein biologisches Weltbild einigermaßen
erschüttert und mich in großes Erstaunen versetzt.
Beste Grüße
Richard
Martin zeigt in seinem wunderbaren Beitrag über Arachnidiopsis paradoxa
=> http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=22&t=314
eine Lebensform, die Merkmale von Ciliaten und Amöben in sich vereint.
Dies hat mich an eine Bildsequenz erinnert, die ich von einem für meine Augen kuriosen Lebewesen angefertigt habe,
das ich (näherungsweise) bei den Amöben einordnen würde.
In einer stark verkeimten, „umgestandenen“ Wasserprobe wollte ich Bakterien der Kahmhaut fotografieren, als ich auf
fragliche „Amöbe“ aufmerksam wurde. Der tropfenförmige Korpus hat ca. die Dimension 14x10µm, die „Tentakel“ sind
knapp 30µm lang.
Gerade als ich mich wieder den Bakterien zuwenden wollte, trat eine auffällige Streckung eines der „Tentakel“ ein, die durch
die Annäherung einer zweiten, „kugelförmigen Amöbe“ (ggf. Ruhestadium, Durchmesser ca. 16µm im Folgenden „Objekt“
bzw. „Beute“ genannt) induziert wurde.
Die Amöbe bewegt sich zügig auf das Objekt zu und geht mit diesem in „Tuchfühlung“, wobei es zu einer erneuten
Umformung des „Tentakelapparates“ kommt.
Da das Objekt offenbar in das „Beuteschema“ der Amöbe passte, wird nun eine „Tentakelschlaufe“ eingesetzt, mit der
die Beute umfangen wird.
Die folgenden Bilder haben mich zu dem zugegeben etwas reißerischem Titel meines Beitrages inspiriert.
(Die „Knollen“ an den Pseudopodien treten verstärkt hervor, das Lasso wird vorbereitet)
(Die „Umarmung“ ist abgeschlossen, die Beute liegt in der Schlaufe. Oben ist eine kurze zweite, bereits geschlossene
Schlaufe erkennbar)
(Das Objekt wehrt sich und strebt vom Angreifer weg, das Lasso wird hierbei gedehnt)
(Es liegt nur noch eine Hälfte der Schlaufe am Objekt an. Die Flucht scheint erfolgreich)
(Der Angreifer verkürzt den noch anliegenden Arm, verlängert gleichzeitig ein zweites Pseudopodium und leitet
einen zweiten Angriff ein.)
(Die erneute Umarmung scheitert letztendlich)
(Der Angreifer gibt auf, reduziert die Anzahl der Pseudopodien auf zwei und verhält sich nun mehr passiv)
Der gesamte Vorgang lief relativ zügig ab, zwischen dem ersten und letzten Bild liegen wenige Minuten.
Ich habe zur Klärung der taxonomischen Einordnung einige erfahrene Mikro-Kollegen konsultiert, leider ohne Erfolg!
Die „koordinierte Vorgehensweise“ dieser winzigen, „ primitiven“ Amöbe hat mein biologisches Weltbild einigermaßen
erschüttert und mich in großes Erstaunen versetzt.
Beste Grüße
Richard