Tanz der Vampire --> Vexillifera sp.
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Tanz der Vampire --> Vexillifera sp.
Liebe Tümpler,
Martin zeigt in seinem wunderbaren Beitrag über Arachnidiopsis paradoxa
=> http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=22&t=314
eine Lebensform, die Merkmale von Ciliaten und Amöben in sich vereint.
Dies hat mich an eine Bildsequenz erinnert, die ich von einem für meine Augen kuriosen Lebewesen angefertigt habe,
das ich (näherungsweise) bei den Amöben einordnen würde.
In einer stark verkeimten, „umgestandenen“ Wasserprobe wollte ich Bakterien der Kahmhaut fotografieren, als ich auf
fragliche „Amöbe“ aufmerksam wurde. Der tropfenförmige Korpus hat ca. die Dimension 14x10µm, die „Tentakel“ sind
knapp 30µm lang.
Gerade als ich mich wieder den Bakterien zuwenden wollte, trat eine auffällige Streckung eines der „Tentakel“ ein, die durch
die Annäherung einer zweiten, „kugelförmigen Amöbe“ (ggf. Ruhestadium, Durchmesser ca. 16µm im Folgenden „Objekt“
bzw. „Beute“ genannt) induziert wurde.
Die Amöbe bewegt sich zügig auf das Objekt zu und geht mit diesem in „Tuchfühlung“, wobei es zu einer erneuten
Umformung des „Tentakelapparates“ kommt.
Da das Objekt offenbar in das „Beuteschema“ der Amöbe passte, wird nun eine „Tentakelschlaufe“ eingesetzt, mit der
die Beute umfangen wird.
Die folgenden Bilder haben mich zu dem zugegeben etwas reißerischem Titel meines Beitrages inspiriert.
(Die „Knollen“ an den Pseudopodien treten verstärkt hervor, das Lasso wird vorbereitet)
(Die „Umarmung“ ist abgeschlossen, die Beute liegt in der Schlaufe. Oben ist eine kurze zweite, bereits geschlossene
Schlaufe erkennbar)
(Das Objekt wehrt sich und strebt vom Angreifer weg, das Lasso wird hierbei gedehnt)
(Es liegt nur noch eine Hälfte der Schlaufe am Objekt an. Die Flucht scheint erfolgreich)
(Der Angreifer verkürzt den noch anliegenden Arm, verlängert gleichzeitig ein zweites Pseudopodium und leitet
einen zweiten Angriff ein.)
(Die erneute Umarmung scheitert letztendlich)
(Der Angreifer gibt auf, reduziert die Anzahl der Pseudopodien auf zwei und verhält sich nun mehr passiv)
Der gesamte Vorgang lief relativ zügig ab, zwischen dem ersten und letzten Bild liegen wenige Minuten.
Ich habe zur Klärung der taxonomischen Einordnung einige erfahrene Mikro-Kollegen konsultiert, leider ohne Erfolg!
Die „koordinierte Vorgehensweise“ dieser winzigen, „ primitiven“ Amöbe hat mein biologisches Weltbild einigermaßen
erschüttert und mich in großes Erstaunen versetzt.
Beste Grüße
Richard
Martin zeigt in seinem wunderbaren Beitrag über Arachnidiopsis paradoxa
=> http://www.mikro-tuemplerforum.at/viewt ... f=22&t=314
eine Lebensform, die Merkmale von Ciliaten und Amöben in sich vereint.
Dies hat mich an eine Bildsequenz erinnert, die ich von einem für meine Augen kuriosen Lebewesen angefertigt habe,
das ich (näherungsweise) bei den Amöben einordnen würde.
In einer stark verkeimten, „umgestandenen“ Wasserprobe wollte ich Bakterien der Kahmhaut fotografieren, als ich auf
fragliche „Amöbe“ aufmerksam wurde. Der tropfenförmige Korpus hat ca. die Dimension 14x10µm, die „Tentakel“ sind
knapp 30µm lang.
Gerade als ich mich wieder den Bakterien zuwenden wollte, trat eine auffällige Streckung eines der „Tentakel“ ein, die durch
die Annäherung einer zweiten, „kugelförmigen Amöbe“ (ggf. Ruhestadium, Durchmesser ca. 16µm im Folgenden „Objekt“
bzw. „Beute“ genannt) induziert wurde.
Die Amöbe bewegt sich zügig auf das Objekt zu und geht mit diesem in „Tuchfühlung“, wobei es zu einer erneuten
Umformung des „Tentakelapparates“ kommt.
Da das Objekt offenbar in das „Beuteschema“ der Amöbe passte, wird nun eine „Tentakelschlaufe“ eingesetzt, mit der
die Beute umfangen wird.
Die folgenden Bilder haben mich zu dem zugegeben etwas reißerischem Titel meines Beitrages inspiriert.
(Die „Knollen“ an den Pseudopodien treten verstärkt hervor, das Lasso wird vorbereitet)
(Die „Umarmung“ ist abgeschlossen, die Beute liegt in der Schlaufe. Oben ist eine kurze zweite, bereits geschlossene
Schlaufe erkennbar)
(Das Objekt wehrt sich und strebt vom Angreifer weg, das Lasso wird hierbei gedehnt)
(Es liegt nur noch eine Hälfte der Schlaufe am Objekt an. Die Flucht scheint erfolgreich)
(Der Angreifer verkürzt den noch anliegenden Arm, verlängert gleichzeitig ein zweites Pseudopodium und leitet
einen zweiten Angriff ein.)
(Die erneute Umarmung scheitert letztendlich)
(Der Angreifer gibt auf, reduziert die Anzahl der Pseudopodien auf zwei und verhält sich nun mehr passiv)
Der gesamte Vorgang lief relativ zügig ab, zwischen dem ersten und letzten Bild liegen wenige Minuten.
Ich habe zur Klärung der taxonomischen Einordnung einige erfahrene Mikro-Kollegen konsultiert, leider ohne Erfolg!
Die „koordinierte Vorgehensweise“ dieser winzigen, „ primitiven“ Amöbe hat mein biologisches Weltbild einigermaßen
erschüttert und mich in großes Erstaunen versetzt.
Beste Grüße
Richard
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Re: Tanz der Vampire --> Vexillifera sp.
Lieber Richard,
da zeigst Du uns ja einen richtigen Mikro-Krimi! Bin gespannt, ob wenigstens Ferry etwas dazu sagen kann (oder hattest Du ihn eh schon gefragt?).
Jetzt sehr müde Grüße von
Angie
da zeigst Du uns ja einen richtigen Mikro-Krimi! Bin gespannt, ob wenigstens Ferry etwas dazu sagen kann (oder hattest Du ihn eh schon gefragt?).
Jetzt sehr müde Grüße von
Angie
Der das Kleine in Ehren hält, ist des Großen umso würdiger. (Sprichwort)
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Re: Tanz der Vampire
Liebe Angie,
nein dies ist keine ausgesprochene "Bestimmungsanfrage", zumal hierzu apriori wichtige
Detailinformationen (Kern, Vakuolen ...) fehlen. Beim Objektivwechsel vom 63x zum 100x habe ich
diese Amöbe leider aus den Augen verloren. Künstlerpech .......
Natürlich würde ich mich über Hinweise zur Taxonomie freuen, aber ich habe in diesem Punkt wenig Hoffnung.
Martin hat in seinem oben erwähnten Faden in einer Antwort den (in der Philosophie wichtigen) Begriff
des "Willens" eingeführt, auf den ich hier Bezug nehme. Vielleicht kann man Amöben in gewissem Umfang als
"Zelluläre Automaten" beschreiben. D.h. es genügen u.U. einige einfache biochemische Regeln um im Auge des
menschlichen Betrachters den Eindruck "willentlichen", "koordinierten" oder "zielgerichteten" Verhaltens
hervorzurufen. Das Dilemma ist auch aus der von mir oben verwendeten Terminologie ersichtlich.
Ich verwende Begriffe wie "Angreifer", "Flucht", "Umarmung", die an der eigentlichen Natur des Vorganges
vorbei gehen. Provokant könnte man formulieren: "Können Amöben denken ?".
Es ist wie bei den "Schachcomputern": Die Maschine geht anders als das menschliche Hirn vor, und
simuliert so (sehr erfolgreich) "menschliches" Denken.
Keine Sorge, mein Beitrag ist rein verhaltensbiologischer Natur, wobei ich mir nicht einmal ganz sicher
sein kann, ob es sich wirklich um eine "Fress-Attacke" handelt. Dies ist ein Analogschluss und der ist
wiederum "typisch" menschlich ……….. :?
Viele Grüße
Richard
nein dies ist keine ausgesprochene "Bestimmungsanfrage", zumal hierzu apriori wichtige
Detailinformationen (Kern, Vakuolen ...) fehlen. Beim Objektivwechsel vom 63x zum 100x habe ich
diese Amöbe leider aus den Augen verloren. Künstlerpech .......
Natürlich würde ich mich über Hinweise zur Taxonomie freuen, aber ich habe in diesem Punkt wenig Hoffnung.
Martin hat in seinem oben erwähnten Faden in einer Antwort den (in der Philosophie wichtigen) Begriff
des "Willens" eingeführt, auf den ich hier Bezug nehme. Vielleicht kann man Amöben in gewissem Umfang als
"Zelluläre Automaten" beschreiben. D.h. es genügen u.U. einige einfache biochemische Regeln um im Auge des
menschlichen Betrachters den Eindruck "willentlichen", "koordinierten" oder "zielgerichteten" Verhaltens
hervorzurufen. Das Dilemma ist auch aus der von mir oben verwendeten Terminologie ersichtlich.
Ich verwende Begriffe wie "Angreifer", "Flucht", "Umarmung", die an der eigentlichen Natur des Vorganges
vorbei gehen. Provokant könnte man formulieren: "Können Amöben denken ?".
Es ist wie bei den "Schachcomputern": Die Maschine geht anders als das menschliche Hirn vor, und
simuliert so (sehr erfolgreich) "menschliches" Denken.
Keine Sorge, mein Beitrag ist rein verhaltensbiologischer Natur, wobei ich mir nicht einmal ganz sicher
sein kann, ob es sich wirklich um eine "Fress-Attacke" handelt. Dies ist ein Analogschluss und der ist
wiederum "typisch" menschlich ……….. :?
Viele Grüße
Richard
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Re: Tanz der Vampire
Hallo Richard,
vielen Dank für Deine tolle Dokumentation. Ich glaube, jedem Tümpler ist das scheinbar zielgerichtete Verhalten vieler Einzeller immer wieder mal aufgefallen. Natürlich neigt man dazu, dieses Verhalten zu vermenschlichen und irgendwelche Absichten zu unterstellen. Dennoch sind viele Verhaltensweisen durch ein einfaches Reiz-Reaktion-Schema nicht erklärbar.
Als Programmierer frage ich mich immer wieder, wie man das Verhalten einiger Einzellerin in einem Programm nachbilden könnte. Selbst wenn ich nur ein so einfaches Verhalten wie die Phototaxie von Euglenen betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass ich (bei einem Lichtsensor) kein Programm schreiben könnte, das das Verhalten simuliert ohne sich in einem Art Gedächtniss die Lichtintensität aus der Vergangenheit zu merken. Nur so ist es möglich, dass sich diese Lebewesen in Richtung höherer Lichtintensität bewegen. Ich finde es erstaunlich, dass man also bereits Einzellern eine Gedächtnissleistung zuschreiben muss.
Ein interessantes - wenn auch altes - Buch, dass sich mit dem Verhalten von Einzellern beschäftigt, ist "H. S. Jennings: Die niederen Organismen - ihre Reizphysiologie und Psychologie" das unter https://archive.org/details/dieniederenorgan00jenn abrufbar ist. Darin wird z. B. auch das Jagdverhalten von Amöben beschrieben.
Noch einen schönen Sonntag,
Michael
vielen Dank für Deine tolle Dokumentation. Ich glaube, jedem Tümpler ist das scheinbar zielgerichtete Verhalten vieler Einzeller immer wieder mal aufgefallen. Natürlich neigt man dazu, dieses Verhalten zu vermenschlichen und irgendwelche Absichten zu unterstellen. Dennoch sind viele Verhaltensweisen durch ein einfaches Reiz-Reaktion-Schema nicht erklärbar.
Als Programmierer frage ich mich immer wieder, wie man das Verhalten einiger Einzellerin in einem Programm nachbilden könnte. Selbst wenn ich nur ein so einfaches Verhalten wie die Phototaxie von Euglenen betrachte, komme ich zu dem Schluss, dass ich (bei einem Lichtsensor) kein Programm schreiben könnte, das das Verhalten simuliert ohne sich in einem Art Gedächtniss die Lichtintensität aus der Vergangenheit zu merken. Nur so ist es möglich, dass sich diese Lebewesen in Richtung höherer Lichtintensität bewegen. Ich finde es erstaunlich, dass man also bereits Einzellern eine Gedächtnissleistung zuschreiben muss.
Ein interessantes - wenn auch altes - Buch, dass sich mit dem Verhalten von Einzellern beschäftigt, ist "H. S. Jennings: Die niederen Organismen - ihre Reizphysiologie und Psychologie" das unter https://archive.org/details/dieniederenorgan00jenn abrufbar ist. Darin wird z. B. auch das Jagdverhalten von Amöben beschrieben.
Noch einen schönen Sonntag,
Michael
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Re: Tanz der Vampire
Hallo Michael,
vielen Dank für deinen Beitrag und den „link“ ! Da man mittlerweile das Erbgut, zumindest bei Bakterien, vollständig synthetisieren kann („künstliches Leben“), besteht vielleicht die Chance, die Geheimnisse der Biokybernetik weiter zu entschlüsseln. Aber bis dahin werden wir wohl noch viel Gelegenheit zum bloßen Staunen über die Leistungen von Einzeller haben.
Viele Grüße
Richard
vielen Dank für deinen Beitrag und den „link“ ! Da man mittlerweile das Erbgut, zumindest bei Bakterien, vollständig synthetisieren kann („künstliches Leben“), besteht vielleicht die Chance, die Geheimnisse der Biokybernetik weiter zu entschlüsseln. Aber bis dahin werden wir wohl noch viel Gelegenheit zum bloßen Staunen über die Leistungen von Einzeller haben.
Viele Grüße
Richard
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Re: Tanz der Vampire
Hallo Richard,
vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag! So was habe ich trotz einiger Stündchen am Mikroskop noch nie gesehen! Die Amöbe auf Deinen Bildern sieht für mich aus wie Vexillifera. Hier ein link zu Ferrys Seite:
http://www.arcella.nl/vexillifera
Ich selbst habe diese Art noch nie gefunden. Ja, was eine Zelle leisten kann, ist ganz erstaunlich. Darum sind die Protisten für mich auch keineswegs niedrig entwickelte Lebensformen. Die haben eine genauso lange Evolution hinter sich wie wir.
Ich glaube auf Deinen Bildern zu erkennen, dass Du die Umgebung "geputzt" hast. Das mache ich natürlich auch, aber man sollte vorsichtig in der Nähe des Objektes sein, um da nichts "wegzuwischen". Das ist wirklich nicht als Kritik gemeint! Jeder hat seine Art der Bildverarbeitung (oder auch keine) und wird von mir eigentlich nicht in Frage gestellt!
Martin
vielen Dank für Deinen sehr interessanten Beitrag! So was habe ich trotz einiger Stündchen am Mikroskop noch nie gesehen! Die Amöbe auf Deinen Bildern sieht für mich aus wie Vexillifera. Hier ein link zu Ferrys Seite:
http://www.arcella.nl/vexillifera
Ich selbst habe diese Art noch nie gefunden. Ja, was eine Zelle leisten kann, ist ganz erstaunlich. Darum sind die Protisten für mich auch keineswegs niedrig entwickelte Lebensformen. Die haben eine genauso lange Evolution hinter sich wie wir.
Ich glaube auf Deinen Bildern zu erkennen, dass Du die Umgebung "geputzt" hast. Das mache ich natürlich auch, aber man sollte vorsichtig in der Nähe des Objektes sein, um da nichts "wegzuwischen". Das ist wirklich nicht als Kritik gemeint! Jeder hat seine Art der Bildverarbeitung (oder auch keine) und wird von mir eigentlich nicht in Frage gestellt!
Martin
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Re: Tanz der Vampire
Hallo Martin,
vielen Dank für den Hinweis auf Vexillifera !
Deine Kritik an der Bildbearbeitung ist absolut berechtigt. Leider habe ich mit einer "dicken" Bakteriensuspension gearbeitet,
die sich sehr negativ auf die Fotos ausgewirkt hat. Die Amöben haben mich sozusagen auf dem falschen Fuß erwischt .....
Richard
vielen Dank für den Hinweis auf Vexillifera !
Deine Kritik an der Bildbearbeitung ist absolut berechtigt. Leider habe ich mit einer "dicken" Bakteriensuspension gearbeitet,
die sich sehr negativ auf die Fotos ausgewirkt hat. Die Amöben haben mich sozusagen auf dem falschen Fuß erwischt .....
Richard
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Re: Tanz der Vampire
Hallo Richard,
tolle Dokumentation eines Organismus, den ich bisher nie gesehen habe.
Was die Bildverarbeitung betrifft, war mir der homogene Hintergrund auch aufgefallen. Ich untersuche auch häufig Proben aus Biofilmen und finde gerade das Durcheinander der Organismen so spannend. In einer Matrix aus unterschiedlichen Bakterien, deren Kolonien jeweils andere Wuchsformen zeigen, bewegen sich winzige Amöben, Ciliaten und plötzlich nähert sich ein strudelndes Rädertier von unten der Bakterienlage ... aber es ist klar, dass Fotos dieser Gemeinschaften (insbesondere im Phako) manchmal recht chaotisch aussehen und natürlich die Aufmerksamkeit vom zentralen Objekt ablenken.
Viele Grüße
Ole
tolle Dokumentation eines Organismus, den ich bisher nie gesehen habe.
Was die Bildverarbeitung betrifft, war mir der homogene Hintergrund auch aufgefallen. Ich untersuche auch häufig Proben aus Biofilmen und finde gerade das Durcheinander der Organismen so spannend. In einer Matrix aus unterschiedlichen Bakterien, deren Kolonien jeweils andere Wuchsformen zeigen, bewegen sich winzige Amöben, Ciliaten und plötzlich nähert sich ein strudelndes Rädertier von unten der Bakterienlage ... aber es ist klar, dass Fotos dieser Gemeinschaften (insbesondere im Phako) manchmal recht chaotisch aussehen und natürlich die Aufmerksamkeit vom zentralen Objekt ablenken.
Viele Grüße
Ole
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Re: Tanz der Vampire --> Vexillifera sp.
Hallo Ole,
Danke für deine Anmerkungen ! Die Kritik an der Bildqualität teile ich, aber es handelt sich in vielerlei Hinsicht um einen Kompromiss.
Einen Eindruck, wie fragliche Probe aussah, vermittelt diese unbearbeitete Übersichtsaufnahme (Objektiv 10x):
Nebenbei: Da du dich mit Biofilmen beschäftigst, kannst Du vielleicht einen Hinweis zu diesem rätselhaften „Bakterienkreis“ geben?
Es liegt kein ringförmiges Substrat vor (verfaulendes Pflanzenteil, Körpersegement eines Insekts etc.), sondern die Mikroben organisieren
sich frei zu diesem "Reigen" ....... (Ggf. gerne auch in einem neuen „Faden“).
Beste Grüße
Richard
Danke für deine Anmerkungen ! Die Kritik an der Bildqualität teile ich, aber es handelt sich in vielerlei Hinsicht um einen Kompromiss.
Einen Eindruck, wie fragliche Probe aussah, vermittelt diese unbearbeitete Übersichtsaufnahme (Objektiv 10x):
Nebenbei: Da du dich mit Biofilmen beschäftigst, kannst Du vielleicht einen Hinweis zu diesem rätselhaften „Bakterienkreis“ geben?
Es liegt kein ringförmiges Substrat vor (verfaulendes Pflanzenteil, Körpersegement eines Insekts etc.), sondern die Mikroben organisieren
sich frei zu diesem "Reigen" ....... (Ggf. gerne auch in einem neuen „Faden“).
Beste Grüße
Richard
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Re: Tanz der Vampire --> Vexillifera sp.
Hallo Richard,
ich kenne das Phänomen des "Hexenringes" gut. Allerdings nur bei Bakterien unter dem Deckglas. Du hast nicht dazu geschrieben, ob Du den fotografierten Hexenring unter dem Deckglas fotografiert hast. Wenn ja, dass ist es leicht zu erklären. Die Bakterien folgen dem Sauerstoffgradienten unter dem Deckglas.
Martin
ich kenne das Phänomen des "Hexenringes" gut. Allerdings nur bei Bakterien unter dem Deckglas. Du hast nicht dazu geschrieben, ob Du den fotografierten Hexenring unter dem Deckglas fotografiert hast. Wenn ja, dass ist es leicht zu erklären. Die Bakterien folgen dem Sauerstoffgradienten unter dem Deckglas.
Martin
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Re: Tanz der Vampire --> Vexillifera sp.
Hallo Martin,
die Probe war "eingedeckt", somit ist deine "Sauerstoffhypothese" anwendbar.
Vielen Dank für die Erklärung dieses faszinierenden Phänomens !
Schönen Abend
Richard
die Probe war "eingedeckt", somit ist deine "Sauerstoffhypothese" anwendbar.
Vielen Dank für die Erklärung dieses faszinierenden Phänomens !
Schönen Abend
Richard