das Rädertier Cyrtonia tuba, das bereits Gegenstand einer Bestimmungsanfrage hier im Forum war (http://mikroorganismen.forenworld.at/vi ... 2&p=90#p90), findet sich auch in größerer Anzahl in meinen aktuellen Dartmoor-Proben. Bei freischwimmenden Exemplaren (Bild unten, Aufnahme ohne Deckglas, Länge des Exemplars: ca. 220µm) fällt das weit ausladende, schalenartige Räderorgan mit langen Cilien auf, das durch häufige Drehbewegungen immer wieder neu positioniert wird.
Unter dem Deckglas wurde Cyrtonia bei mir stets in Seitenlage eingeklemmt (Bild unten).
Die von Angie erwähnten feinen Härchen im Fußbereich konnte ich mit einiger Mühe beobachten, eine wunderbare Aufnahme u.a. dieses Details findet sich hier:
http://www.plingfactory.de/Science/Atla ... 0tuba.html
Bei Koste (Band 1, Seite 59, Band 2 T:2) werden diese Fußborsten“ übrigens nicht erwähnt.
Cyrtonia lateral, Fokus auf die Körperoberfläche (Bild oben).
Wenn möglich, führe ich bei Rädertieren auch eine Kaueranalyse durch. Die Mazeration mit Chlorbleichlauge (Natriumhypochlorit) stellt eine relativ „rustikale“ Methode da, die zu dem hohe Aufmerksamkeit erfordert, um Schäden an der Mikroskop-Optik zu vermeiden. Durch das enorme osmotische Gefälle zwischen dem Reagens einerseits, und der Probe andererseits werden nur allzu leicht Teile des Kauapparates fortgeschwemmt, oder die feingliedrigen Bestanteile werden zu einem unbrauchbaren Puzzle durcheinander gewürfelt. Nach einigen Versuchen habe ich ein leidlich „brauchbares“ Resultat erzielt (Bild unten, „Negativdarstellung“).
Die gelben Pfeile zeigen auf die bei Koste erwähnten acht Zähne des Uncus.
Falls jemand ein schonenderes, einfacher durchzuführendes Mazerationsverfahren kennt, wäre ich für einen Hinweis sehr dankbar!

Beste Grüße
Richard