Die Moore Schweizer Alm und Sima-Moor in Waidring (Tirol)

Beschreibung interessanter Gebiete bzw. Fundorte
Antworten
Nachricht
Autor
Benutzeravatar
Monsti
Beiträge: 1094
Registriert: 24. Juni 2015, 19:20
Wohnort: Pillerseetal (Tiroler Unterland)
Hat sich bedankt: 254 Mal
Danksagung erhalten: 190 Mal
Kontaktdaten:

Die Moore Schweizer Alm und Sima-Moor in Waidring (Tirol)

#1 Beitrag von Monsti » 13. Oktober 2015, 20:41

Hallo zusammen,

am 10. Oktober waren Richard (Nostoc), seine Frau Sigrid, die Schutzgebietsbetreuerin der Schwemm Manuela Kalkhauser und ich gemeinsam in den o.g. Mooren, die sich am Ostrand des Gemeindegebiets von Waidring, nahe der Grenze zum Land Salzburg befinden.

Zunächst stand eine Begehung des Moors "Schweizer Alm" nördlich der Loferer Straße an. Dieses Moor ist seit einem knappen Jahrzehnt eingezäunt und seitdem unberührt. In der Vergangenheit hatte dort nur sehr unbedeutender Torfabbau stattgefunden. Davon zeugen noch einzelne Löcher im Latschenhochmoor. Eine geringfügige Beeinträchtigung findet heute nur noch durch die viel befahrene Loferer Straße (Schnellstraße) statt. Diese ist aber durch einen dichten Gehölzstreifen vom Moor getrennt.

Bild

Eine der ergiebigeren Probenentnahmestellen am südlichen Rand mit Sphagnum magellanicum:

Bild

Ca. 300 m südlich davon, jenseits der Straße nach Lofer liegt das größere Sima-Moor.

Bild

Dieses Gebiet gehörte einst zu den artenreichsten Mooren des Bezirks, wurde aber während der Hochwasserkatastrophe am 2. Juni 2013 fast vollständig überflutet. Zurück blieb zunächst eine graue Kalkschlamm-Schicht, unter der viele hochmoortypischen Organismen nicht überlebten. Die erste Begehung nach der Naturkatastrophe im Spätsommer 2013 war frustrierend. Es fand sich keine einzige hochmoortypische Art mehr. Seitdem besuche ich dieses Moor 2-3 Mal jährlich und beobachte seine Regeneration, die auch tatsächlich stattfindet. Inzwischen gibt es wieder Sphagnum-Schlenken, Drosera-Arten und andere Hochmoor-Spezialisten. Die Mikroflora und -fauna ist zwar noch lange nicht so artenreich wie vor dem Hochwasser, doch zeichnet sich weiter eine gesunde Regenerierung ab. Es ist erstaunlich, wie schnell die Regeneration erfolgt, wenn der Mensch nicht eingreift.

Hier ein ehemaliger Torfstich mit Drosera longifolia (rötlich):

Bild

Natürlich werde ich die weitere Entwicklung dieses Moors auch künftig beobachten und hier berichten, wenn sich etwas Interessantes tut.

Lieber Richard, vielleicht fällt Dir noch anderes zu unserer kleinen Exkursion ein, die wie immer viel Spaß gemacht hat.

Herzliche Grüße
Angie
Der das Kleine in Ehren hält, ist des Großen umso würdiger. (Sprichwort)

Antworten