vorgestern ging eine spannende knappe Woche zu Ende. Ich hatte Besuch von den Melkonians aus Köln. Ab dem Mittwoch war das Wetter prächtig, und wir besuchten das Moor Paradieswiese (Kitzbühel) und am Donnerstag/Freitag die Schwemm (Walchsee).
Die Paradieswiese hatte ich gewählt, weil den beiden noch Hyalotheca mucosa und Euastrum ampullaceum in ihren Kulturen weitgehend fehlte. Prompt wurden wir auch reichlich fündig. Dieses Moor (auch Hasenmoos genannt) wurde bis vor gut 50 Jahren industriell abgetorft. Auf dem folgenden Foto erkennt man die typische Geländestufe am Rand eines Abtorfungsstreifens.

Nach der Abtorfung wurde das Moor einfach in Ruhe gelassen. Es wurde nichts renaturiert, nichts abgeholzt, und es wird auch nicht bewirtschaftet. Die Natur selbst schaffte es, innerhalb weniger Jahrzehnte aus dem ramponierten Moor wieder ein bemerkenswertes Kleinod zu schaffen.
Die nächsten beiden Tage verbrachten wir in der Schwemm bei Walchsee. Richard (Nostoc) war ebenfalls dabei; außerdem stieß am zweiten Tag auch die Schutzgebietsbetreuerin Manuela Kalkhauser hinzu, die uns dankenswerterweise einige Türen öffnete. Das Gebiet der Schwemm gehört 24 verschiedenen Eigentümern (Bauern), weshalb für einzelne Teile die Park- und Genehmigungserlaubnis persönlich erteilt werden muss. So konnten wir auch zwei Tümpel im Süden des Moors besuchen.
Mit 64 ha Fläche ist die Schwemm das größte zusammenhängende Moor in Tirol.

Ansicht Richtung Norden
Zudem gehört die Schwemm zu den artenreichsten Desmidiaceen-Fundorten Europas.
Fortsetzung gleich ...