gestern traf ich mich erneut mit Richard und Sigrid, um bei herrlichstem Wetter (fast sommerlich!) drei Moore unserer Umgebung zu besuchen. Das Roßberg-Moor, ein Übergangs- und Hochmoor südlich von Hochfilzen kannte noch niemand von uns:

Lage des Moors südlich Hochfilzen
Mit dem Auto konnten wir bis zu einem Gehöft fahren, von dort aus ging es zu Fuß gut 15 min. bergauf. Das Moor liegt an einem nach Süden geneigten Hang und war nach über zwei Wochen ohne Regen fast überall vollkommen trocken. Man sah zunächst nur verdorrtes Pfeifengras. Die Ansicht Richtung Osten:

Feuchte Stellen fanden wir lediglich am südlichen Rand. Nach der ersten Durchsicht der mitgebrachten Proben fand ich gar nichts.

Auch das Moor am Roßberg hat sich über einer Buntsandsteinschicht gebildet, unter der die Schiefer der Kitzbüheler Alpen folgen. Beide Gesteinsschichten sind wasserstauend.
In diesem Zusammenhang ein wichtiger Hinweis: In frisch gesammelten Proben ist alles noch schwer durcheinander. In einer ruhenden Probe streben die Desmidiaceen ans Licht, d.h. sie wandern in den obersten Teil des Detritus. Testaceen reagieren teilweise genauso - vorausgesetzt, die Probe steht an einem hellen Fenster. Gibt man eine Probe in ein dunkles Gefäß, das aber von oben gut beleuchtet wird, ist der Effekt noch extremer.
Beste Grüße
Angie