Staurastrum arctiscon

Joch- und Zieralgen sowie Fädchengrünalgen
Antworten
Nachricht
Autor
Rupert Lenzenweger
Beiträge: 11
Registriert: 7. September 2015, 11:21
Danksagung erhalten: 1 Mal

Staurastrum arctiscon

#1 Beitrag von Rupert Lenzenweger » 15. Dezember 2015, 17:26

Staurastrum arctiscon konnte ich vor Jahren als Erstfund für Österreich aus der Verlandungszone eines Gebirgssees im Zillertal (Tirol) in 2500 m Seehöhe nachweisen. Als Hauptverbreitungsgebiet wird Nordeuropa und Alaska angegeben, es handelt sich also um eine arktisch-alpine Alge.

Bild
Freundliche Grüße
Rupert

Nostoc
Beiträge: 204
Registriert: 18. August 2015, 08:50
Hat sich bedankt: 27 Mal
Danksagung erhalten: 31 Mal

Re: Staurastrum arctiscon

#2 Beitrag von Nostoc » 16. Dezember 2015, 11:58

Lieber Prof. Lenzenweger,
sie haben ihren "exotischen" Fund mit seinen verzweigten "Armen" wunderbar ins Bild gesetzt !!

Die spannende Frage ist für mich, wie diese Alge den weiten Weg nach Österreich gefunden hat:

- ein Relikt der Eiszeit ("Rückzug" in Hochlagen, wie bei einigen Landpflanzen)
- Verbreitung durch Wasservögel

usw. ?

Gibt es hierzu nähere Informationen und weitere Beispiele für "deplazierte" Zieralgen ?

Beste Grüße ins Innviertel



Richard (Nostoc)

Rupert Lenzenweger
Beiträge: 11
Registriert: 7. September 2015, 11:21
Danksagung erhalten: 1 Mal

Re: Staurastrum arctiscon

#3 Beitrag von Rupert Lenzenweger » 16. Dezember 2015, 12:07

Nostoc hat geschrieben:Lieber Prof. Lenzenweger,
sie haben ihren "exotischen" Fund mit seinen verzweigten "Armen" wunderbar ins Bild gesetzt !!

Die spannende Frage ist für mich, wie diese Alge den weiten Weg nach Österreich gefunden hat:

- ein Relikt der Eiszeit ("Rückzug" in Hochlagen, wie bei einigen Landpflanzen)
- Verbreitung durch Wasservögel

usw. ?

Gibt es hierzu nähere Informationen und weitere Beispiele für "deplazierte" Zieralgen ?

Beste Grüße ins Innviertel
Hallo " Nostoc"
Ja, es gibt genügend Beispiele für "deplazierte" Zieralgen, werde in nächster Zeit einige davon in das Forum stellen.
Freundliche Grüße
Rupert


Richard (Nostoc)
Freundliche Grüße
Rupert

Benutzeravatar
Monsti
Beiträge: 1094
Registriert: 24. Juni 2015, 19:20
Wohnort: Pillerseetal (Tiroler Unterland)
Hat sich bedankt: 254 Mal
Danksagung erhalten: 190 Mal
Kontaktdaten:

Re: Staurastrum arctiscon

#4 Beitrag von Monsti » 16. Dezember 2015, 17:21

Lieber Richard,

zur Verbreitung von Desmidiaceen gibt es einige Theorien: Wind, Wasser, Vögel, Wild, Insekten ... Gerade Libellen halte ich für wichtige Verbreiter, zumal bei einigen Arten die Weibchen in einem vergleichsweise riesigen Gebiet zahlreiche Gewässer anfliegen, um ihre Eier so weit wie möglich zu verteilen (z.B. Aeshna-Arten). Vermutlich ist es von allem etwas.

Die arktischen Arten (dies gilt übrigens auch für einzelne Testaceen-Arten, z.B. Centropyxis pontigulasiformis) konnten sich entweder als Relikte der Kaltzeit in alpinen Lagen behaupten, möglicherweise werden sie aber auch bis heute im Gefieder von Zugvögeln transportiert. Passt es einer Spezies in einem bestimmten Milieu, wird sie sich schnell vermehren.

Viele Grüße
Angie
Der das Kleine in Ehren hält, ist des Großen umso würdiger. (Sprichwort)

Rupert Lenzenweger
Beiträge: 11
Registriert: 7. September 2015, 11:21
Danksagung erhalten: 1 Mal

"Deplazierte" Desmidiaceen

#5 Beitrag von Rupert Lenzenweger » 18. Dezember 2015, 10:51

Liebe Angie, lieber Richard,
was das Vorkommen arktisch-alpiner Desmidiaceen betrifft bin ich schon der Meinung, dass es sich um Relikte früherer Kälteperioden handelt, einen Transport durch Zugvögel halte ich für kaum wahrscheinlich.
Liebe Grüße
Rupert
Freundliche Grüße
Rupert

Nostoc
Beiträge: 204
Registriert: 18. August 2015, 08:50
Hat sich bedankt: 27 Mal
Danksagung erhalten: 31 Mal

Re: Staurastrum arctiscon

#6 Beitrag von Nostoc » 18. Dezember 2015, 17:05

@alle

Vielen Dank für die weitergehenden Informationen zu diesem interessanten Mikrothema !

Viele Grüße


Richard

Antworten