Hallo Angie,
das ist ganz sicher Paulschulzia pseudovolvox. Interessant, dass Du es mit meinem Bild in dem Simmelried Buch bestimmen konntest. Bei den vielen Arten darin, die ich größtenteils selbst bestimmt habe, möchte ich auf keinen Fall die Hand dafür ins Feuer legen, das alles stimmt. Aber im Fall von Paulschulzia pseudovolvox stehe ich zu meiner damaligen Bestimmung. Ich habe gerade nochmal das Originaldia von 1996 bemüht. Hier mein Bild von damals:
Leider habe ich damals nur diese eine Aufnahme gemacht. Was die typische Schichtung der Gallerte bei dieser Art angeht, so kann man diese auf meinem Bild kaum erkennen. Jedoch sieht man bei mir die kontraktilen Vakuolen in den Algenzellen (in den Zellen auf 15:00 Uhr und 17:00 Uhr). Es kann also keine Chlorococcales sein und Paulschulzia ist eine tetrasporale Alge. Mein Exemplar ist stark gequetscht, sonst wurde man die typische Schichtung der Gallerte erkennen, wie auf Deinen Bildern. Nach Fott (Lit. s. unten) ist es für Paulschulzia sehr typisch, dass die Flagellen der Algen (Fott nennt sie Gallertgeißeln) die äußere Gallerthülle durchdringen. Diesen Sachverhalt erkennt man bei Dir sehr gut, bei mir nur angedeutet bei den Zellen auf 15:00 Uhr. Die junge Kolonie ist am Anfang durch diese Flagellen beweglich, später verquellen diese und werden so eine Art Gallerte, wie auf meinem Bild zu sehen kann. Weiterhin typisch für Paulschulzia ist, das man bei älteren Kolonien Gruppen von 2, 4, 8 und 16 Zellen sehen kann. Im Fott ist auch eine Zeichnung, die Deinem Foto mit der äußeren, umschließenden Gallerte, sehr nahe kommt. Leider habe ich selbst Paulschulzia "bewusst" seither nicht mehr gefunden.
Schönen Abend!
Martin
Lit.: Fott, B. (1972): Tetrasporales. In: Huber-Pestalozzi (ed.), Das Phytoplankton des Süßwassers, Systematik und Biologie, 6. Teil, Schweizerbart’sche Verlagsbuchhandlung, Stuttgart.