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Hydrurus foetidus

Verfasst: 1. Mai 2017, 18:33
von Monsti
Hallo zusammen,

im Wassertropfen (11. Aufl., S. 134) als "Stinkender Wasserschweif" bezeichnet, besiedelt Hydrurus foetidus vor allem Felsen und Steine kalter, sauerstoffreicher Gewässer. Bei uns findet man diese Art in Bergbächen und kalten, nährstoffarmen Seen, wo sie braune oder braun-olivgrüne, bis zu ca. 8 cm lange, verzweigte Büschel bildet:

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Habitus (abgezupftes Material)

Unter der Stereolupe sieht die Alge so aus:

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Triebspitzen (6,3X Neofluar, gestackt mittels Helicon Focus aus 75 Einzelbildern)

Die einzelnen Zellen sind 8-10 µm lang und enthalten einen halbkugeligen Chromatophor mit einem Pyrenoid:

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25X Planapo

Literaturhinweis:

ETTL, H. (1968): Ein Beitrag zur Kenntnis der Algenflora Tirols. - Ber. nat.-med. Ver. Innsbruck, Bd. 56 (S. 218-222), download hier:
http://www.zobodat.at/pdf/BERI_56_0177-0354.pdf

Re: Hydrurus foetidus

Verfasst: 2. Mai 2017, 20:45
von Monsti
Kleine Ergänzung:

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An dieser Stelle wurden die Algen abgezupft. Man erkennt die bräunlichen Büschel von H. foetidus. Der Bach hat derzeit eine Temperatur von 4 °C - ideale Bedingungen für kaltstenotherme Algengesellschaften.

Re: Hydrurus foetidus

Verfasst: 3. Mai 2017, 09:18
von ErnstH
Liebe Angie,
sehr interessanter Beitrag, auch das schöne letzt Wasserbild! Es wundert mich, daß ausgerechnet in klarem kalten Wasser etwas Übelriechendes wächst.

Re: Hydrurus foetidus

Verfasst: 3. Mai 2017, 17:20
von Monsti
Lieber Ernst,

frisch aus dem Wasser geholt, sind die Algen vollkommen geruchlos. In wärmerem Wasser zersetzen sie sich aber schnell und stinken dann in der Tat ziemlich penetrant. :wicked_019:

Herzliche Grüße
Angie

Re: Hydrurus foetidus

Verfasst: 3. Mai 2017, 20:02
von ErnstH
Das klärt meine Frage, danke! Weder bei St.-Kr. noch im Fott wird das so erwähnt - wieder was gelernt.