Liebes Forum,
heute möchte ich ein Foto von einer Kieselalge zeigen, die auch als lebendes Exemplar eindeutig bestimmbar ist: Acanthoceras zachariasii (=Attheya zachariasi). Obwohl angeblich nicht selten hatte ich diese Alge bisher noch nicht unterm Mikroskop gehabt. Sie ist nur sehr wenig verkieselt und ist deshalb sehr kontrastarm. Vielleicht habe ich sie deshalb auch schon das ein oder andere Mal übersehen?
Viele Grüße
Bernd
Kieselalge – Acanthoceras = Attheya
-
- Beiträge: 221
- Registriert: 1. April 2016, 18:49
- Hat sich bedankt: 2 Mal
- Danksagung erhalten: 132 Mal
Re: Kieselalge – Acanthoceras = Attheya
Hallo Bernd,
ein sehr schöner Fund und ein tolles Fotos! Bei mir ist es umgekehrt! Ich habe Attheya früher sehr häufig gefunden und jetzt überhaupt nicht mehr. Dieses Foto hier ist 21 Jahre alt, aufgenommen am 14.9.1996 auf Kodak Elite II 100 ASA Diafilm. Lang ist's her! Gefunden habe ich diese beiden in Teilung befindliche Exemplare im Mühlweiher bei Dettingen:
Ich habe mich schon damals gefragt, warum Attheya sich eigentlich Kieselalgen atypisch teilt. Ich meine, bei den Kieselalgen wäre es so, dass sich "Deckel und Boden" voneinander trennen und jedes Teil eine neue Hälfte bildet. Hier sieht es eher so aus, dass sich eine Querteilung anbahnt, wie bei einer "gewöhnlichen" Alge.
Martin
ein sehr schöner Fund und ein tolles Fotos! Bei mir ist es umgekehrt! Ich habe Attheya früher sehr häufig gefunden und jetzt überhaupt nicht mehr. Dieses Foto hier ist 21 Jahre alt, aufgenommen am 14.9.1996 auf Kodak Elite II 100 ASA Diafilm. Lang ist's her! Gefunden habe ich diese beiden in Teilung befindliche Exemplare im Mühlweiher bei Dettingen:
Ich habe mich schon damals gefragt, warum Attheya sich eigentlich Kieselalgen atypisch teilt. Ich meine, bei den Kieselalgen wäre es so, dass sich "Deckel und Boden" voneinander trennen und jedes Teil eine neue Hälfte bildet. Hier sieht es eher so aus, dass sich eine Querteilung anbahnt, wie bei einer "gewöhnlichen" Alge.
Martin
- Folgende Benutzer bedankten sich beim Autor MartinKreutz für den Beitrag:
- Monsti
- Bewertung: 12.5%
-
-
- Beiträge: 29
- Registriert: 11. April 2016, 15:26
- Hat sich bedankt: 108 Mal
- Danksagung erhalten: 2 Mal
Re: Kieselalge – Acanthoceras = Attheya
Hallo, Bernd.
Ohne Ph oder DIC hast Du kaum eine Chance, in einer Planktonprobe Acanthoceras auf Anhieb zu finden. Auch schiefe Beleuchtung hilft hier nicht weiter. Die "Altvorderen" der Mikroskopie haben die Proben auf dem Objektträger trocknen lassen müssen, um diese Alge zu entdecken. In meinem "Hausteich" finde ich regelmäßig um diese Zeit sowohl Acanthoceras wie auch ihre Verwandte Rhizosolenia longiseta.
Es gibt noch andere Algen, die man eigentlich nur wahrnimmt, wenn mit Kontraststeigerung gearbeitet wird, z. B. die Grünalge Treubaria triapendiculata.
Einen schönen Abend noch
Holger
Ohne Ph oder DIC hast Du kaum eine Chance, in einer Planktonprobe Acanthoceras auf Anhieb zu finden. Auch schiefe Beleuchtung hilft hier nicht weiter. Die "Altvorderen" der Mikroskopie haben die Proben auf dem Objektträger trocknen lassen müssen, um diese Alge zu entdecken. In meinem "Hausteich" finde ich regelmäßig um diese Zeit sowohl Acanthoceras wie auch ihre Verwandte Rhizosolenia longiseta.
Es gibt noch andere Algen, die man eigentlich nur wahrnimmt, wenn mit Kontraststeigerung gearbeitet wird, z. B. die Grünalge Treubaria triapendiculata.
Einen schönen Abend noch
Holger
Re: Kieselalge – Acanthoceras = Attheya
Hallo Martin,
diese Kieselalge teilt sich keineswegs untypisch. Die Fotos zeigen die Kieselalge alle in Gürtelbandansicht. Die beiden sehr schmalen Schalen sind dort, wo die Stacheln sind. Der größte Teil der Alge sind Gürtelbänder. Wenn sich die Alge in der Mitte quer teilt, trennen sich Epi- und Hypotheka genau so, wie es sich für eine Kieselalge gehört.
Diese Erkenntnis habe ich aus "F. E. Round, R. M. Crawford, D. G. Mann (1990) Diatoms: Biology and Morphology of the Genera, Cambridge University Press, p. 338-339" (kannst du die bei Google Books ansehen). Dort ist die Morphologie detailliert beschrieben und mit REM-Aufnahmen illustriert.
Viele Grüße
Bernd
diese Kieselalge teilt sich keineswegs untypisch. Die Fotos zeigen die Kieselalge alle in Gürtelbandansicht. Die beiden sehr schmalen Schalen sind dort, wo die Stacheln sind. Der größte Teil der Alge sind Gürtelbänder. Wenn sich die Alge in der Mitte quer teilt, trennen sich Epi- und Hypotheka genau so, wie es sich für eine Kieselalge gehört.
Diese Erkenntnis habe ich aus "F. E. Round, R. M. Crawford, D. G. Mann (1990) Diatoms: Biology and Morphology of the Genera, Cambridge University Press, p. 338-339" (kannst du die bei Google Books ansehen). Dort ist die Morphologie detailliert beschrieben und mit REM-Aufnahmen illustriert.
Viele Grüße
Bernd
-
- Beiträge: 221
- Registriert: 1. April 2016, 18:49
- Hat sich bedankt: 2 Mal
- Danksagung erhalten: 132 Mal
Re: Kieselalge – Acanthoceras = Attheya
Hallo Bernd,
vielen Dank für die Erklärung und die Literaturstelle. Das habe ich nicht gewusst!
Martin
vielen Dank für die Erklärung und die Literaturstelle. Das habe ich nicht gewusst!
Martin