Liebe Tümplerinnen und Tümpler,
zurück aus dem Skiurlaub habe ich gestern eine eingetrocknete Moosprobe aus dem Taunus mit Volvic etwas befeuchtet und nach nur kurzer Zeit mit der Pipette etwas der Flüssigkeit rausgesaugt. Herausgekommen ist dabei u.a. Spathidium muscicola. Da diese Art hier offensichtlich noch nicht gezeigt wurde, präsentiere ein paar Bilder. Da ich das Tier zum Schluss nicht gequetscht habe, habe ich keinen Makronukleus erkennen können. Allerdings könnten eine Reihe der runden Einschlüsse, die zahlreich zu sehen sind, Teile des zerfallenen Makronucleus sein, und ein anderer Teil Nahrungsvakuolen. Zumindest gibt es auf Abbildungen anderer Spathidium-Arten dieses Bild (Foissner et al., 2002, Denisia 05, S. 244). Insofern ist auch denkbar, dass kleinere Teile die Mikronuclei sind.
Ansonsten sieht man schön im Mundbereich die Extrusomen und auf einem Bild auch die Dorsalbürste, und natürlich die endständige kontraktile Vakuole mit den zuführenden Vakuolen. Bestimmt habe ich nach Kahl (1930) und einigen Veröffentlichungen von Foissner, u.a. von 1981. Bei Kahl wird man direkt zu den im Moos lebenden Arten geleitet, und dort kommt eigentlich nur S. muscicola in Frage. Penard hat diese Art nicht von S. spathula getrennt, aber ich schließe mich Kahl an (und lasse mich gerne korrigieren). Durch das Bild sauste immer noch ein zweites Tier, dessen Art mir aber im Verborgenen blieb. Auf zwei Bildern zeige ich beide zusammen. S. muscicola ist 125 µm lang, die kleinere Art 88 µm
Viel Spaß bei Schauen,
Stephan
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Bild 1 zeigt die Extrusomen im Mundbereich
Bild 2 zeigt die Dorsalbürste
Bild 3 zeigt die Wimpern
Bild 4 zeigt die kontratile Vakuole mit den zuführenden Vakuolen
Bild 5 und 6 zeigen die beiden Arten nebeneinander, wobei ich bei der kleineren nicht weiß, was es ist, vielleicht die Hungerform von S. muscicola.
Spathidium muscicola und S. sp.
- SNoK
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Stemi: Zeiss Stemi 508, Wild-Heerbrugg M5
Kamera: Sony alpha 6400 und 6500
Webseite: https://kralls.de
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